Je näher der Hochzeitstermin rückt, desto häufiger wirst dir die Frage stellen, was du dem Brautpaar zur Hochzeit schenken möchtest. Die Suche nach einem passenden Geldgeschenk oder der Verpackung des Geldgeschenkes ist dabei ja die eine Sache. Viel mehr beschäftigt viele allerdings die Frage, welchen Betrag sie dabei ausgeben sollten.
Vor einer Woche haben wir auf Instagram gefragt, welchen Artikel ihr euch gleich zum Launch unserer Website wünscht. Es sind viele Fragen bei uns eingetrudelt, aus denen wir zwei ausgesucht und diese dann noch einmal zur Abstimmung auf Instagram gestellt haben. „Muss ich als Trauzeugin mehr schenken, als die „normalen“ Gäste“ hat sich mit 63% zu 37% gegen die „kreativen Ideen für einen JGA ohne Alkohol (auch wenn niemand schwanger ist)“ durchgesetzt. Zurecht finden wir, denn diese Frage wird jede Trauzeugin beschäftigen und ist gar nicht so einfach zu beantworten.

Foto: Katherine Hanlon
WAS SCHENKT EIN „NORMALER“ GAST?
Schon diese Frage kann man nicht ganz eindeutig beantworten. Aus eigener Erfahrung von unseren eigenen Hochzeiten oder der unserer Freunde lässt sich sagen, dass das einerseits von der finanziellen Situation des Schenkenden abhängt. Andererseits spielt hier auch eine Rolle, wie nah derjenige dem Brautpaar steht. Studenten und Azubis schenken häufig einen Betrag zwischen 30 und 50 Euro, wohingegen sich das Geldgeschenk bei Freunden und Bekannten irgendwo zwischen 50 und 100 Euro pro Person einpendelt. Die engste Familie ist meist jenseits der 100 Euro unterwegs, wobei nach oben keine Grenzen gesetzt sind.
Als Faustregel sagt man: „Schenke so viel, wie du das Brautpaar an dem Tag ungefähr kostest.“ Mit Essen, Trinken und Sitzplatz (in der Location) dürfte sich dieser Betrag in etwa genau in dem Bereich von 50 bis 100 Euro befinden.
WAS BEDEUTET DAS FÜR DICH ALS TRAUZEUGIN?
Ganz ehrlich? DIE Antwort können wir dir hier gar nicht geben, denn letztendlich ist diese Frage ganz individuell zu beantworten. Wir können dir allerdings dabei helfen, die richtige Antwort für dich zu finden.
Mal ganz provokant gefragt: Warum bitte sollte die Trauzeugin mehr schenken, als die anderen Gäste? Stell dir einfach die folgende, sehr überspitzte Situation vor: Schon ein Jahr vor der Hochzeit bastelst du der Braut einen Countdown Kalender, der jeden Monat bis zur Hochzeit ein kleines (mehr oder weniger teures) Geschenk enthält.
Du bereitest den Junggesellinnen-Abschied vor und übernimmst die Ausgaben der Braut, da die anderen Mädels nicht so viel Geld zur Verfügung haben, du der Braut aber einen langersehnten Wunsch erfüllen möchtest. Daneben besorgst du für diesen Tag noch Sekt, Gläser, Blumenketten und so weiter, was sich natürlich auch alles aufsummiert.
Das Gästebuch, für das du dich entschieden hast, hat herausnehmbare Seiten, die du im Vorfeld an die Gäste schickst, damit diese sich in Ruhe Gedanken machen können. Neben den Ausgaben für das Buch selbst, fällt auch Porto für den Versand an die Gäste an und große Briefumschläge, damit nichts geknickt wird.
Am Hochzeitstag selbst hast du eine Überraschung nach der standesamtlichen oder kirchlichen Trauung vorbereitet und übergibst letztendlich noch einen dicken Umschlag mit vielen Scheinchen als Geldgeschenk. Schließlich bist du ja die Trauzeugin.
Echt jetzt? Dabei bist du doch neben dem Trauzeugen höchstwahrscheinlich die Person, die am wenigsten von dem ganzen Tag hat, da sie ständig am Organisieren, Moderieren, Nerven beruhigen und Fragen der Gäste beantworten ist.
Diese Beschreibung ist wirklich unglaublich überspitzt und hört sich sehr undankbar an, oder? Als ich Trauzeugin war, habe ich von der lieben Anne ein wunderschönes Armkettchen aus Roségold geschenkt bekommen, sie hat mich mit zur Maniküre genommen und mir am Hochzeitsmorgen ein gemeinsames Getting Ready, also Frisur und Make-up spendiert. Schon sieht die ganze Sache wieder ganz anders aus.
Du siehst also, es gibt kein Richtig oder Falsch, keine Empfehlung oder eine genaue Zahl, die wir dir nennen können.
IN 3 SCHRITTEN ZUM OPTIMALEN BETRAG FÜR DAS GELDGESCHENK
Wenn du also versuchst, den richtigen Wert für dein Geschenk an das Brautpaar zu finden, dann mache dir Schritt für Schritt die folgenden Gedanken:
1 | WAS IST DEIN BUDGET?
Jeder steckt in einer anderen finanziellen Situation. Lege erst einmal generell für dich fest, was du dir leisten kannst und auch leisten willst. Du musst dich nicht verbiegen oder monatelang sparen und verzichten, nur um einen möglichst hohen Betrag zusammenzubekommen. Glaube uns, das Wichtigste für das Brautpaar ist, dass du an diesem Tag bei ihnen bist. Deine Liebste hat dich ganz sicher nicht wegen des Geschenkes zu ihrer Trauzeugin ernannt.
2 | BEHALTE DEINE GESAMTAUSGABEN IM BLICK
Es geht nicht nur um das, was du am großen Tag der beiden auf dem Geschenketisch abstellst. Wie schon beschrieben, beschenkst du die Braut in deiner Zeit als Trauzeugin schon über Monate hinweg. Ob das nun kleine Geschenkchen, größere Ausgaben zum Junggesellinnenabschied oder eine mehr oder weniger kostspielige Überraschung zur Hochzeit selbst ist. Da summiert sich Einiges zusammen und du kommst schnell auf ein paar hundert Euro. In dem Fall kann das tatsächliche Geschenk ohne schlechtes Gewissen kleiner ausfallen.
3 | ES IST ALLES EIN GEBEN UND NEHMEN
Letztendlich kommt es auch ein bisschen auf deine Braut an. Beansprucht sie deine Zeit ohne Ende, treibt dich als Bridezilla ständig in den Wahnsinn und sieht all das als selbstverständlich an, ist das etwas ganz anderes als eine Braut, die sehr wohl zu schätzen weiß, was du alles für sie tust.
UND DAS WICHTIGSTE ZUM SCHLUSS
Es ging uns als Braut so und das bestätigen uns auch befreundete Bräute: Das, was die Trauzeugin leistet, ist unbezahlbar! Viele Bräute erwarten gar kein Geldgeschenk mehr von ihrer Trauzeugin, denn sie wissen sehr genau zu schätzen, was diese in den Monaten zuvor geleistet hat. Mach dir also weniger Gedanken über den monetären Wert, sondern viel mehr um den persönlichen Bezug des Geschenkes und die lieben, sorgfältig ausgesuchten Worte in der Glückwunschkarte.
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Aline sagt
Wow vielen Dank für dieses tollen Artikel. Es unterstützt und bestätigt mich total in meinen Überlegungen. Ich bin da ganz eurer Meinung.Man schenkt mehr als nur Geld und die ganzen Erinnerungen sind am Ende mehr Wert als das Geld.
Nadine sagt
Liebe Aline, puh… deinem Urteil haben wir wirklich entgegengefiebert 😀
Spaß beiseite, vielen Dank noch einmal, dass du uns auf Instagram diese tolle Frage gestellt hast. Es freut uns wirklich, dass du hier die gleichen Schlüsse gezogen hast, wie wir.